Für die neue, männliche U18-Jugend der Volleyballabteilung war auf dem Weg zu Rheinhessens Thron nach schier UNZÄHLIGEN Runden erst in der finalen Endrunde, ausgetragen am 08.11.2015 in Worms, Schluss. Sie erreichten dennoch Historisches.
Die acht Modellathleten, unterstützt durch Eltern und Betreuer, trugen sich am vergangenen Sonntag als das erfolgreichste männliche Volleyball-Jugendteam aller Zeiten in die Geschichtsbücher des TVGA ein. Und das mit gutem Recht, schließlich gab es ordentlich „auf die Gurke!“. Der eigens dafür ausgedachte und zelebrierte Schlachtruf schüchterte nicht nur die Gegner ein, er trug vor allem die eigenen Mannen von Schlacht zu Schlacht und schenkte selbst in dunkelsten Zeiten Glauben. Den Glauben an das GANZ große Ding… einen Satzgewinn.
Angeführt wurde die junge Truppe von Lucian „der Leader“ Homann. Seinen Fähigkeiten als ruhiger, aber führender Kapitän war es zu verdanken, dass sich zu keinem Zeitpunkt ein Spieler aufgab. Seine soliden Annahmen verhalfen zudem das eigene Spiel aufzubauen. Deutlich lauter wurde Justin „der Emotionale“ von Breitenbach seiner Rückennummer 1 gerecht. Neben vielen wichtigen Punkten, motivierte und mahnte er zugleich seine Mitstreiter. Neben Justin war Jakob „der Große“ Michel zweiter hauptamtlicher Zuspieler. Obwohl deutlich jünger, überraschte er Freund & Feind mit Übersicht und zuckerfeinen Pässen auf seine Angreifer. Einer dieser gefährlichen Angreifer war Lukas "der Unberechenbare" Grieb. Variable Angriffsschläge über außen und eine Bank bei den Angaben verschafften ihm viele, kostbare Spielminuten. Auf selbige kam Dennis "the Hammer" Streich, der mit 1.95 Meter Körpergröße das absolute Gardemaß beweist. Gepaart mit der Schlaggeschwindigkeit eines Rennwagens hämmert er mit den Bällen Löcher in des Gegners Feld. Ein weiterer Erfolgsgarant war Marlon "der Vielseitige" Dronia, der Jüngste in Reihen der Gau-Algesheimer. Marlon war eine wahre Allzweckwaffe auf dem Feld, sodass die Trainer ihn guten Gewissens auf allen Positionen einsetzen konnten. Simon "die linke Klebe" Erlekam hingegen wusste mit Spielwitz zu überzeugen. Wann immer nötig, half er seinem Team mit einem genialen Moment der Marke "Weltklasse" und nutzte hierfür nicht selten einen Fuß. Sebastian "der immer Lachende" Jilge, auch ein begnadeter Fußballer der in der Regel von seiner Schnelligkeit lebt, war das personifizierte Lachen auf dem Feld. Seine gute Laune steckt an und sorgte für die nötige Leichtigkeit im Team.
Diese acht furchtlosen Gladiatoren stellten sich Rheinhessens Volleyball-Elite in den Jahrgängen 1999 und jünger. In Gruppe B gelost, konnte man sich dem großen Titelfavoriten VSC Guldental zunächst entziehen. Mit der TGM Mainz-Gonsenheim und dem VC 2000 Bad Kreuznach waren dennoch namhafte Gegner in der eigenen Gruppe, die seit vielen Jahren auf eine erfolgreiche Jugendarbeit setzen.
In der ersten Partie wartete also die TGM Gonsenheim auf die Neulinge. Das Gau-Algesheimer Team, trainiert durch Luke Taggeselle und Chris Kreppel, war physisch und mental perfekt auf die Rheinhessenmeisterschaften eingestellt. Die Trikots waren mit Abstand die Schönsten - vom Aussehen der Spieler ganz zu schweigen. Die Anreise verlief optimal, die Ernährung wurde gezielt auf die individuellen Belastungsspitzen abgestimmt und das Aufwärmen fand, wie gewohnt, unter höchster Konzentration statt. Eine letzte Ansprache durch die Trainer und dann ging es los, das Schiedsgericht pfiff die Partie an. Der Rest ist schnell erzählt: die Mainzer spielen deutlich länger und besser Volleyball, sodass beide Sätze (25:10/25:13) verdient an die TGM gingen.
Schlechte Stimmung? Verzweiflung? Frustration? Weit gefehlt! Die Laune der Schwarz-Roten stieg mit jedem gespielten (Gegen-)Punkt. Sowohl während dem Spiel, als auch im Anschluss war eine regelrechte Aufbruchsstimmung erkennbar und jeder in der Halle ahnte: da kommt noch was. Viel Zeit zu verschnaufen blieb nicht. Die detailliert geplanten Regenerationsläufe, die Eistonne und auch die Massagen durch die physiotherapeutische Abteilung des TVGA mussten kürzer ausfallen. Ein letzter Bissen vom Energieriegel und die Männer nahmen wieder die Messer zwischen die Zähne. Im zweiten Gruppenspiel wartete schließlich der VC 2000 Bad Kreuznach. Im Vergleich zur vorherigen Partie wuchs nun das Selbstvertrauen der Gau-Algesheimer. Die Spieleröffnung wurde stabiler, das Zuspiel konstant und auch die Angriffe fanden zunehmend Ihr Ziel. Bad Kreuznach ließ sich auf dieses volleyballerische HÖCHST-Niveau ein, sodass die Zuschauer eine phasenweise ausgeglichene Partie sahen. Letztlich verlor der TVGA dennoch erneut mit 0:2 (20:25/17:25) und musste zum Platzierungsspiel um Platz 5 antreten.
In diesem galt es sich mit dem TV Hechtsheim zu messen, die auch von Beginn an Ihre Stärke unter Beweis stellen sollten. Es war ersichtlich, dass die Mainzer Vertreter sich deutlich länger im Training befinden und dennoch… die Schwarz-Roten hielten gut dagegen und es lag etwas in der Luft. Der süßlich zarte Duft, untermischt von pubertierendem Männer-Schweiß und alten Sportsocken, der sich allmählich in der Halle ausbreitete, roch nach SIEG! Wie ein Rudel hungriger Wölfe nahm Gau-Algesheims U18 die Fährte auf und biss sich fortan in die Partie. Mit der Hereinnahme von Basti Jilge, einer taktischen Meisterleistung des Trainer-Duos, konnte der Rückstand schnell aufgeholt werden und plötzlich war er da - der ersehnte Satzgewinn. Dem knappen 29:27 ließen die Jungs ein wahres Donnerwetter in Durchgang 2 folgen. Die Feldabwehr wurde plötzlich unüberwindbar, beide Zuspieler bewiesen die Präzision eines Schweizer Uhrwerks und die Angriffe entluden sich in wilde Gewitterblitze. Der TV Gau-Algesheim spielte sich in einen wahren Rausch und gewann auch den zweiten Satz mehr als deutlich mit 25:17. Die ohnehin bestgelaunte Mannschaft des Turniers, setzte mit dem Siegestanz noch einen drauf.
Die glorreichen Acht sind in Rheinhessens Elite angekommen. Ein bärenstarker 5. Platz unter schätzungsweise 50 Volleyball-Vereinen im heimischen Verband verdeutlicht die Leistung der U18m. Sie waren vor dem Turnier bereits das ERSTE männliche Jugend-Team des Vereins, nun sind sie für mindestens ein Jahr vor allem auch das BESTE aller Zeiten. Acht Freunde die ordentlich „auf die Gurke“ gegeben haben.